Unser pädagogisches Konzept

Der Morgen beginnt mit dem Freispiel. Die ErzieherInnen gehen dabei unterschiedlichen sinnvollen Tätigkeiten nach, wodurch sie eine Umgebung schaffen, in der die Kinder dazu motiviert werden, sich selbständig zu beschäftigen.

Die Kinder helfen beim Obst schneiden für das Müsli, beim Brötchen backen oder gehen ihrer eigenen Arbeit nach: dem Spiel. Sie bauen mit Ständern, Tischen und Tüchern Höhlen und Häuser, spielen im Kaufmannsladen oder vielleicht Feuerwehr oder entwickeln andere Rollenspiele, in denen sie ihre Erfahrungswelt nachspielen.

Wenn die Konzentration des kreativen Spiels nachlässt, wird gemeinsam aufgeräumt. Dann folgt der rhythmisch-musikalische Teil, das Reigenspiel. Hierbei werden Verse, Reime und Lieder mit dem Thema der Jahreszeit gemeinsam gesungen, gesprochen und durch Gesten und Bewegung im Raum gespielt und dargestellt. Daneben finden im Wochenturnus andere künstlerische Tätigkeiten wie Aquarellieren, Eurythmie, Werken u. Ä. statt.

Die Sinne werden durch die Begegnung mit den unterschiedlichsten Materialien im Haus und in der Natur gepflegt und gefördert. Im Spiel mit Naturmaterialien (Muscheln, Kastanien im Kaufladen oder Wasser und Matsche im Garten) werden die Sinne unmittelbar erfahren und differenziert. In der Auseinandersetzung mit natürlichen Materialien wird durch Tasten, Sehen, Riechen usw. beim Werken z.B. Holz als Holz und nicht als Imitat erfahren. Jede Sinneserfahrung ist auch eine Verstärkung der Eigenerfahrung und somit ein Schritt in Richtung positives Körper- und Selbstgefühl.

— Grob- und Feinmotorik

Die Grob- und Feinmotorik des kleinen Kindes entwickelt sich im freien Spiel z.B. beim Klettern oder Balancieren sowie auch im angeleiteten gemeinsamen Reigen- und Fingerspiel auf natürliche und individuelle Weise. Auch bei den handwerklichen und hauswirtschaftlichen Arbeiten, die täglich bei uns gepflegt werden, wie z.B. dem Holz werken, Nähen, Weben, Putzen, Obst schneiden usw. wird die Fingerfertigkeit geübt und gefördert, eingebettet in einen sinnvollen Zusammenhang.

— Sprachkompetenz

Das kleine Kind lernt durch Nachahmung. Die ErzieherInnen wenden sich mit einer liebevollen, klaren und bildhaften Sprache dem Kind zu. Mit Geschichten, Puppenspielen, rhythmischen Versen, Gesang und Fingerspielen wird den Kindern ein reicher Wortschatz geboten, so dass sie Sprache aktiv gestalten und sich vielfältig auszudrücken lernen. Auch das gemeinsame Anschauen und Vorlesen von Bilderbüchern fördert und erweitert die Sprachkompetenz des Kindes.

— Fantasie und Kreativität

Im freien Rollenspiel und im künstlerischen Tun werden Fantasie und Kreativität mit den einfachen Naturmaterialien geübt und gepflegt. Ein Stück Holz wird zum Handy, eine umgedrehte Bank zum Segelschiff, eine Angel muss gebaut werden und plötzlich steht da ein Computer, wo für Außenstehende nur eine Ansammlung verschiedenster Materialien zu erkennen ist. Verschiedenste eigene Ideen werden dabei verwirklicht und ausprobiert. Auch bei den künstlerischen Tätigkeiten, wie dem Malen mit Wachsfarben oder mit Aquarellfarben, der Eurythmie oder dem gemeinsamen Singen tauchen die Kinder tief in ihre Tätigkeit und Fantasiewelt ein.

— Sozialkompetenz

Im Spiel sowie auch bei gemeinsamen Gruppentätigkeiten üben und entwickeln die Kinder ihre sozialen Fähigkeiten. Sie lernen, Ideen miteinander zu verwirklichen, Frustrationen auszuhalten und Rücksicht zu nehmen. Große Kinder helfen kleinen Kindern, kleine Kinder lernen von den großen Kindern.

— Konzentrationsfähigkeit

Im freien Spiel, bei den vielfältigen hauswirtschaftlichen und handwerklichen Tätigkeiten wie auch bei den täglichen Fingerspielen, Reigen und Geschichten wird die Konzentrationsfähigkeit der Kinder geübt und weiterentwickelt. Durch das Wiederholen von Tätigkeiten und Geschichten verbinden sich die Kinder immer tiefer mit den Inhalten und Anforderungen und lernen dabei, ihre Konzentrationsspanne auszuweiten.

Die Entwicklung dieser Basiskompetenzen gilt als Grundlage für die spätere Schulreife und das schulische Lernen!